zerrissene Seele Nadine 2.0

 
 
 

Die KONSEQUENZ

Nadine brauchte ungewöhnlich lange um sich zu erholen und so kam es das sie 4 Wochen im Krankenhaus lag. Sie hatte zu kämpfen um Ihr Blutbild wieder hin zu bekommen. Man hatte ihr erklärt das dieses Mal für sie das letzte Mal sein muss, denn sie würde einen zweiten Absturz in diesem Ausmaß nicht überleben.Oft dachte Nadine an diese merkwürdigen Situationen in Ihrem Koma und immer wieder sah sie die kleinen Facetten vor Ihrem inneren Auge.

Sie hatte in den 4 Wochen intensive Gespräche mit diversen Psychologen und erzählte von dem traurigen Gefühlen und den Wunsch nicht mehr leben zu wollen. Sie erzählte was sie gesehen hatte und was sie dabei empfand. Das erste mal, öffnete sie sich wildfremden Menschen und lies ihrem Kummer freien Lauf.

Sie wusste innerlich das sie hier und jetzt einen Neuanfang machen musste, wenn sie es schaffen wollte wieder Fuß zu fassen. Es war hart denn ihr Körper rebellierte sehr oft und zeigte seinen Unmut mit Fieber oder Übelkeit bis hin zum erbrechen. Sie konnte kaum was essen, denn sie behielt nichts in sich. So kam es das man sie über eine Vene zumindest erst einmal so ernährte das sie nicht noch mehr abnahm. Denn sie wog bei ihren 178 cm nur noch 42 kg. Das war viel zu wenig und daher auch lebensbedrohlich.

Nadine hatte in den 4 Wochen begriffen, das Ihr Leben eine Wendung nehmen wird und nehmen musste und sie hatte große Angst davor. Es war doch so einfach den alten Gewohnheiten nach zu gehen. Es war doch simpel, sich immer wieder zu verlieren, was hatte sie denn schon vom Leben zu erwarten. Eltern ? keine Hilfe, denn die waren viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt als dass sie sich auch noch um Nadine sorgen könnten.

Geschwister ? ja die hatte Nadine, aber denen ging es auch nicht viel besser. Ihr großer Bruder gehörte auch zur Unterwelt von Berlin. Sie konnte sich noch gut daran erinnern als sie mit Sabrina mal voll stoned vor der Disco stand, in der er Türsteher war. Selber zugedröhnt bis oben hin, klatschte er ihr eine weil sie sich am Arm selbst tätowiert hatte. Zugegeben es sah hässlich aus denn das Tattoo war krumm und schief und eben hässlich, aber das gab ihm kein Recht, sie zu Ohrfeigen vor all den Leuten.

Ihr jüngerer Bruder war irgendwo in Westdeutschland in einem Waldorfheim zu dem hatte sie so gar keine Bindung und ihre kleine Schwester, war gerade erst 11 und lebte zum größten Teil, bei Nadine´s verhassten Berliner Großmutter. Also zu wem hätte sie eine Bindung haben können, zu Niemanden.

Hinzu kam das Ihre Eltern nach dem Zeitungsreport alle Verwandten und Freunde mobil gemacht hatten und Nadine als Schlampe und drogensüchtige Hure verkauften.

Nadine hatte Niemanden der ihr Nahe stand und diese Erkenntnis traf sie hart.

Sie dachte an Lucas, den sie immer noch abgöttisch liebte, der sie aber mied, weil er mit ihrem Lebensstil und ihrer Lebensweise nicht zurecht kam. Sie dachte daran wie er sie stehen lies an Ihrem Geburtstag und ohne ein Wort zusagen davon fuhr.

Es tat immer noch weh und sie vermisste ihn in dieser Situation sehr.

Henk unterbrach ihre traurigen Gedanken als er das Krankenzimmer betrat und lächelte sie freundlich an.

Hey sagte er, du schaust heute schon viel viel besser aus. Wie geht es Dir.

Nadine lächelte zaghaft zurück und sagte leise, wie soll es mir schon gehen, ich fühle mich leer und einsam.

Henk schaute sie fest an und sagte, meinst Du nicht auch es wäre besser wenn Du Berlin für eine Weile den Rücken kehrst?

Du wirst hier nie Boden unter den Füßen bekommen und aus dem Drecksrad von Drogen und falschen Freunden allein findest Du nicht raus.

Nadine wusste das Henk recht hatte und doch wollte sie es nicht zugeben.

Wo soll ich denn hin, ist doch wiedermal typisch, wird es unbequem schiebt man mich ab. Henk sah sie an und sagte, sei doch vernünftig und mal ehrlich zu Dir selbst, du weißt doch selbst das du aus der Mühle hier nicht raus findest. Bei jedem Rückschlag findest Du Dich am Zoo wieder und selbst dann wenn Du Dir wirklich vornimmst vom Heroin runter zu kommen, wirst Du immer wieder dort landen. Du hast keine Freunde die Dir da wirklich die Stirn bieten könnten.

Wo soll ich denn hin, fragte Nadine aufgeregt, ich kenne doch nirgendwo Jemanden und was soll ich im Nirgendwo, ich habe dort keinen den ich kenne und wirklich helfen kann man mir da auch nicht.

Wieder sprach Henk beruhigend auf Nadine ein und sagte es ist besser so, wir haben gemeinsam mit dem Jugendamt eine Wohngemeinschaft gefunden, die Dir wirklich helfen können. Dort sind Kinder denen es ähnlich geht wie Dir. Du kannst da weiterhin entziehen und Deinen Schulabschluss nach machen. Dort kennt Dich niemand und man kann Dir nicht weh tun Nadine.

Henk wusste das dass was in der letzten Schule passiert ist, nicht passieren hätte dürfen. Er ahnte nicht was das für Auswirkungen auf Nadine gehabt hat. Wenn er damals gewusst hätte was danach passierte, hätte er niemals diesen Weg befürwortet. Er wusste zwar das Jugendliche und Kinder sehr gemein sein können, aber in dieser Form und den damit verbundenen Hass fand er sehr erschreckend. So was nannte man dann auch noch Kinder aus gutem Haus, da haben die Eltern anscheinend irgendwie fehl erzogen.

Er lies Nadine nun wieder alleine und bat sie inständig sich Gedanken zu machen.

 

Nadine war verwirrt nachdem Henk gegangen war. Sie lag in ihrem Bett und grübelte. Ok dachte sie sich, dann fange ich eben woanders nochmal neu an.

Lucas? wehmütig dachte sie an ihn, ihn würde ich wohl nie wieder sehen, soll ich ihn anrufen? Nein, besser nicht, er würde das Geschehene nicht verstehen und Nadine dachte sie hätte ihn dann sowieso auch verloren. Also behielt sie es für sich. Niemand muss davon erfahren und es gibt bestimmt auch keinen den es wirklich interessiert.

Aufgewühlt und ängstlich schlief Nadine ein.

Es war ein heller Sommermorgen als Nadine mit Ihrer gepackten Tasche am Eingang des Krankenhauses auf Henk wartete. Sie sah den blauen Bully schon von weitem.

Henk saß drin und grinste als er die Auffahrt hoch fuhr und Nadine da stehen sah.

Nadine musste unwillkürlich auch lachen, denn Henk mit seinem schwarzen Lockenkopf und der runden Nickelbrille hatte irgendwie etwas von einem nie erwachsen werdendem Jungen.

Sein holländischer Akzent und die irgendwie immer verpeilte Art zeigten zwar das er Pädagoge war, aber eben einer von Denen die wirklich ein Herz für Kinder hatten. Nadine mochte ihn sehr, denn er war der Einzige der wirklich wollte das Nadine auf den richtigen Weg kam.Er hatte sie unterstützt wenns um ihre Musik ging und hatte zu ihr gehalten als sie am Boden lag, war nicht so oberflächlich sondern einfach für sie da, sie dachte an Kerstin die Erzieherin aus der Ollenhauer, auch die, die beide waren zwei Menschen die sie in Ihrem Leben nie vergessen würde.

Als sie in den Bully rein sah, bemerkte sie Ihre ganzen Klamotten waren schon verstaut. Die Musikbox und Ihre Platten, sowie ihre ganzen Klamotten waren in Kartons gepackt. Ein großes Päckchen lag auf dem Beifahrersitz und Henk sagte, das hier ist von uns allen noch für Dich. Ingeborg bat mich Dir auszurichten Du sollst ihr schreiben und Frank sagte sobald er seinen Schein hat käme er Dich besuchen. Jetzt ist es also amtlich wollte Nadine wissen, ja sagte Henk, die vom Jugendamt wollten dich nach Bayern in ein geschlossenes Heim schicken, ich habe dafür gekämpft das man Dir zumindest so etwas wie eine große WG zugesteht. Und ich glaube da wo Du jetzt hinkommst das wird dir gefallen. Fernab von all dem Scheiß hier in Berlin. Wenn Du weiterhin clean bleibst kannst Du via Abendschule deinen Abschluss nachholen und danach ne Ausbildung anfangen. Mensch Nadine, Du musst jetzt zu sehen das Du Halt bekommst ansonsten landest Du in der Gosse. Nadine weinte, sie wollte Berlin nicht verlassen, zumal sie sich von Niemanden hat verabschieden können. Es tat ihr weh all die Menschen die sie kannte einfach so stehen zu lassen, denn insgeheim wusste sie, das hier ist ein Abschied aus Ihrer Heimat für immer. Sicherlich hatte Henk recht und das wusste sie selber auch. Aber so wollte sie nicht von Berlin gehen, ihr schien nichts anderes übrig zu bleiben und zu hoffen, das sie all das schaffen würde.



 

RÜCKENWIND

Sie stieg in den blauen Bully und setzte sich zusammen gekuschelt auf den Beifahrersitz. Nadine hatte Angst vor dem Neuen und hoffte insgeheim das dass alte Auto den Geist aufgab und sie somit noch einmal einen Aufschub bekam. Leider sprang dieses Drecksding tatsächlich an und es ging los.

 

Sie fuhren auf die Autobahn und als der kleine Berliner Bär an der Grenze zu sehen war, wurde Nadine nun gänzlich bewusst, es wurde ernst. Sie wurden von den Grenzlern- kurz kontrolliert und dann durften sie weiter fahren. Nun ging es erst mal durch die DDR hier war alles so traurig wie Nadine sich fühlte. Sie dachte an Lucas und irgendwie kam ihr alles vor wie ein böser Albtraum. Sie hätte ihm zu gern gesagt wo sie hin musste, vielleicht hätte er sie ja besucht irgendwann. Sie dachte an den letzten Abend und wusste, diese Liebe hatte nie eine Chance. Sie liebte das erste Mal schmerzhaft und dieses Gefühl hatte kein erbarmen mit ihr.

Die Eintönigkeit der Autobahn ließen Nadine schläfrig werden und so weinte sie sich leise und heimlich in den Schlaf.

 

Als Nadine erwachte war es schon später Nachmittag, Henk hatte das Radio eingeschaltet und es lief ein Lied das Nadine im Laufe Ihres Lebens immer mit dieser Situation in Verbindung bringen würde. Peter Cetera sang :

Andy if you leave me now you'll take away the very heart of me ooh no baby please don't go ooh girl I just want you to stay, diese Worte gingen unter die Haut und passten ja so gut zur Situation. Henk sang leise mit und Nadine sah das öde Land vor sich und hoffte das es hier zumindest ein wenig Zivilisation geben würde.

Aber auch da meinte das Schicksal es diesmal nicht wirklich gut mit ihr, denn als sie in das Kuhkaff einfuhren wurde ihr klar gemacht, da wo sie nun lebte, das war mitten in der Pampa.

Henk kurbelte das Fenster runter während der Fahrt und freute sich wie ein kleines Kind als er den widerlichen Geruch von Kuhkacke und Mist in die Nase bekam.

Mhhhhm sagte er schon fast euphorisch, riechst Du das auch, diese Luft von Freiheit und Natur?

Nadine sah ihn entgeistert an und fragte stinke sauer , meinst Du den ekelhaften Geruch von Kuscheiße und Schweinepisse?

Henk lachte, komisch wir beide riechen was anderes, sagte er erheitert und Nadine war entsetzt als sie vor einem großen Bauernhaus mit Reetdach hielten.

Rechts das Haus und links weites Feld, strahlender Sonnenschein und der Gestank von Dorf.

Wäre ich doch bloß gestorben dachte Nadine verzweifelt, das wäre besser gewesen. Hier werde ich sterben und ganz ehrlich es wäre wünschenswert sagte sie erbost zu Henk.

Der legte beim Aussteigen seinen Arm um ihre Schultern und sagte, komm so schlimm ist es nicht und Du wirst sehen Du hast Dich hier bald eingelebt. Lüchow-Dannenberg ist ein schöner Landkreis und ich würde gerne mit Dir tauschen. Ok, sagte Nadine gib mir Deinen Autoschlüssel, ich fahre zurück und Du kannst hier Schweinezüchter werden.

Henk lachte und Nadine verstand seine gute Laune nicht.

Über dem Eingang des Hauses stand in bunten Lettern "Villa Kunterbunt" und so sah dieses Haus von außen auch aus.

Eine kleine Frau öffnete die Tür und stand den beiden Ankömmlingen gegen über, Henk erkannte sie sofort und nahm sie herzlich in den Arm, hey Rohl sagte er, wir haben uns ja schon lange nicht mehr gesehen. Rohl grinste und sagte, genau großer seit unserer Studienzeit in Amsterdam. Sie hatte den gleichen Dialekt wie Henk und wirkte sympathisch. Allerdings war Nadines Laune auf dem Nullpunkt und daher begrüßte sie die Frau gar nicht und schwieg.

Rohl schaute Nadine an und lächelte Verständnisvoll, sie bat die Beiden rein.

Kaum beachtet sah Nadine sich um und das was sie sah, kam ihr chaotisch vor.

Es war alles irgendwie zusammen gewürfelt und hatte den Charme eines Secondhandshop´s. Es roch irgendwie muffelig und der Eingangsbereich war dunkel.

Rohl die wohl Erzieherin zu sein schien ging voraus und bat die Beiden in die Küche.

Die war riesengroß und durch die kleinen aber vielen Fenster hell und freundlich. Ein großer Tisch für mindestens 15 Personen stand mitten im Raum und drumherum waren die ganzen Wände mit Regalen und Hängeschränke sowie einen ganz alten Kochherd der noch aus Omaszeiten zu sein schien, bestückt.

Obwohl es auch hier ziemlich durcheinander aussah wirkte der Raum gemütlich. Hier hatte man Spaß beim kochen denn die Küche bot genügend Platz. Kräutertöpfe in allen Variationen säumten die Fensterbänke und es roch nach frischer Minze.

Nadine saß da und hasste die ganze Welt, ihr gefiel es nicht hier zu sein und am liebsten wäre sie einfach davon gelaufen.

Rohl, fragte Nadine ob die Fahrt beschwerlich war und bockig antwortete sie, keine Ahnung ich hab gepennt.

Henk sagte statt dessen, am besten ist wir zeigen ihr mal als erstes Ihr Zimmer vielleicht geht es ihr dann besser.

Rohl und Henk standen auf und Nadine trottete wie ein begossener Pudel hinterher.

Hinter der Küche befand sich ein großer Aufenthaltsraum mit einer riesengroßen Tür zu einem Garten.

Sie sah draußen in einem Gehege Hühner und daneben eine eingezäunte Weide auf der ein Riesenschwein gerade versuchte sich den Dreck am Zaun abzuscheuern. Wäh, dachte Nadine ich bin tatsächlich mitten im Kuhdorf gelandet und soll das jetzt wohl auch noch richtig toll finden.

Sie stiegen eine Treppe nach oben und befanden sich in einem langen Flur.

Links und rechts gingen Zimmer ab und man konnte Musik hören. Anscheinend waren die Jugendlichen zu Hause.

Rechts von der Treppe am Ende des Flur´s öffnete Rohl ein Zimmer, so Nadine das wird für die nächste Zeit Dein Reich sein.

Du wohnst in diesem Zimmer alleine und bist somit Dein eigener Herr.

Insgeheim freute sich Nadine, ein eigenes Zimmer zu haben und der Raum war hell und roch nach frischer Farbe.

Du kannst es Dir gestalten wie Du möchtest, wenn Dir noch irgendwas fehlt, hinten im Garten ist eine große Scheune da stehen noch so einige Möbel, schau einfach mal nach und wie gesagt, es ist Dein Zimmer.

Sie sah das große Bett, das mit einer kunterbunten Wolldecke und ner Menge Kissen zum faulenzen einlud. Die Dachschräge mit dem Holz machte den Raum wirklich gemütlich. Unter dem Fenster stand ein großer Schreibtisch und neben der Tür an der Wand ein Kleiderschrank.

Ein kleiner Nachtschrank aus Omas Zeiten gab es auch noch. Es gefiel Nadine und Platz für Ihre Musikbox war auch noch.

Rohl, versuchte Nadine aufzuheitern in dem sie sagte, komm wir gehen nach draußen, da können wir erst mal eine rauchen.

Nadine sah Henk an und verdrehte die Augen und er, er zwinkerte ihr aufmunternd zu.

Sie standen in der Abendsonne und Rohl schwätzte mit Henk. Sie redeten über alte Zeiten und lachten über sinnloses. Nadine spazierte auf das Schwein zu das auch Nadine entdeckte und gemütlich auf sie zu trottete. Plötzlich sprang Nadine etwas zwischen die Beine und sie wäre beinah gestolpert, etwas kleines kuscheliges lag im Gras und sah sie frech an.

Nadine bückte sich und sah diese kleine rote Katze die gerade mal 10-12 Wochen alt sein musste.

Die Mieze um schlich ihre Beine und schnurrte so gut sie es in diesem Alter konnte.

Na wer bist du denn fragte Nadine dieses süße Etwas und hob sie hoch, als ob sie antwortete kam ein leises zaghaftes Miau.

Rohl sah diese Szene und rief Nadine zu, die streunt hier schon seit Tagen rum hat sich aber bisher nicht einfangen lassen. Na zu mir kam sie von alleine sagte Nadine beiläufig und kraulte diesem Wollknäuel das Köpfchen. Sie kam zu Rohl die sie anlächelte und sagte komm lass uns ins Haus gehen und sehen ob wir etwas zum fressen für sie finden. Magst Du sie behalten und Dich um sie kümmern fragte Rohl Nadine.

Das erste Mal an diesem Tag lächelte Nadine und freute sich sogar, au ja sagte sie, wenn ich das darf wäre es toll.

Ein Haustier mehr oder weniger macht den Kohl hier auch nicht fett.

Sie gingen ins Haus und die kleine Katze krallte sich an Nadine fest. Rohl gab ihr eine Schüssel mit verdünnter Milch und Schnitt ein paar Scheiben gekochten Schinken mit dem Nadine das Kätzchen fütterte. Man hast Du einen Hunger lachte Nadine als sie sah wie die Katze es in sich hineinschlang.

Sie setzte sich in die Küche an den Tisch und ein etwas dicklicher Junge in Ihrem Alter betrat die Küche. Hey, Coffey bist Du fertig mit Deinen Hausaufgaben, ja stöhnte dieser und wer ist das fragte er neugierig, das ist Nadine, sie sind gerade aus Berlin angekommen. Ah sagte er, cool, die Neue ist da er lächelte Nadine an und sah dabei die Katze. Wow sagte er Du hast es geschafft sie zu fangen? Wir haben seit Tagen versucht sie zu fangen diese kleine Kröte ist uns immer entwischt und die Regel war, wer sie fängt der darf sie behalten, das bist dann ja wohl Du. Toller Einstieg lachte Coffey, Crissi wird sich freuen, denn der war ganz scharf auf diesen Flofänger.

Damit -verlies er den Raum und brüllte Crissi komm mal runter die Neue hat die Katze gefangen, man hörte von oben wie einer die Treppen runter polterte und ein kleiner blonder Lockenkopf stand und der Küche und sah Nadine verblüfft an.

Wer bist Du denn, fragte er und als ob es ihm gerade in den Kopf kam sagte er, ach ja Du bist die Neue aus Berlin die Drogen nimmt. Der etwa 9 Jährige sah aus wie Michel aus Lönneberga, man konnte ihm gar nicht böse sein und Nadine mochte ihn auf Anhieb. Ich nehme keine Drogen mehr und das dass so bleibt deswegen bin ich hier.

Ach so sagte der Kleine und Du hast nun die Katze, das ist gemein ich habe versucht sie zu fangen und du kommst hierher und hast sie gleich am erste Tag. Wir können uns ja beide um sie kümmern , der Junge freute sich und sagte au ja das machen wir. Wie wollen wir sie denn nennen, hmm dachte Nadine wir wissen ja gar nicht was es ist.

Na die sieht aus wie ein Junge, ok sagte Nadine was hältst Du von Mikesch, boaaah sagte der Junge hässlicher gehts wohl nicht , ich würde ihn Floh nennen der ist so kleine, ok sagte Nadine dann nennen wir ihn Floh.

Als ob der kleiner Kater es verstanden hätte maunzte er und sprang von Nadine zu Crissi der glücklich aus der Wäsche schaute.

Nadine hatte hier ihren ersten Freund gewonnen, nein, eigentlich zwei Freunde gewonnen.

Rohl sah die drei dort in der Küche hantieren und fand das Nadine ein nettes Mädchen sei. Henk schmunzelte über die Situation und überließ die drei sich selbst. Rohl und er gingen ins angrenzende Büro und besprachen die weitere Zukunft von Nadine.

Es war schon spät am Abend, als Rohl einen großen Gong schlug und alle zum Abendessen herunter zitierte.

Nadine saß noch im Garten und genoss die Stille, als die Tür aufging erschrak Nadine zu tief war sie in Ihren Gedanken versunken.

Rohl fragte ob sie gar keinen Hunger hatte, erst jetzt merkte Nadine das ihr Magen knurrte und sagte, doch hab ich. Sie stand auf und ging mit Rohl in die große Küche.

Der Tisch war bis auf zwei Plätze besetzt. Außer Coffey und Crissi gab es noch drei andere Mitbewohner, zu linken von Nadine saß ein Junge er musste so 15 oder 16 Jahre alt sein und sah aus wie ein Student, er hatte lockige dunkle Haare und wirkte irgendwie geistesabwesend, denn neben seinem Teller lag ein Block auf dem er ohne auf Nadine zu achten malte.

Neben Nadine auf der rechten Seite saß Crissi, Ihr Katzenkumpel. Sie spürte Blicke auf sich gerichtet und sah gegenüber von Ihrem Platz ein anderes etwas älteres Mädchen, Rohl stellte sie ihr als Bettina vor. Sie war wie Nadine dunkelhaarig und hatte aber richtige witzige Locken, Bettina lächelte ihr verhalten zu und stocherte missbilligend im Salat rum.

Neben Bettina saß noch ein Mädchen die sehr ruhig zu sein schien, sie hatte glatte lange Haare und war etwas molliger, auch sie lächelte Nadine zu.

Rohl sagte, nun sind wir wieder komplett, 3 Jungs und 3 Mädchen, ich hoffe das ihr Euch zusammenreißt und Nadine ein bisschen helft, was die Regeln und den Tagesablauf anbetrifft.

Coffey Du und Crissi sowie Henk ihr helft nachher Nadines Sachen nach oben zu tragen. Und dann werden wir heute Abend uns draußen ein Lagerfeuer machen und uns vorstellen, so ist die erste Barriere schon mal aus dem Weg geräumt.

Alle jubelten und schienen sich zu freuen, kommt Alexander auch, fragte Crissi aufgeregt, ja sagte Rohl er und Matthias sind später auch dabei.